B17(DSU)19
Notes
1a Drohnenvolk zur Besamungsaktion SMR 2020 in Sachsen
Protokoll Kirchhain
2020 SMR = 10 % (mit Infizierung)
2021 SMR = 80 % (ohne Infizierung, natürliche Milben Entwicklung)
2021 Brutbefallsrate 16 %
Drohnenlinie auf der Belegstelle Annaburger Heide (ANBH) 2022
Beschreibung:
Die B17(DSU)19mdi ist eine Buckfastlinie, die ursprünglich aus der
Primorski P3(GdB)01 hervorgeht. Die züchterische Bearbeitung der
Primorski mit Anpaarungen guter Anatolika und Buckfastlinien auf der
Drohnenseite, hat zu einer stabilen Buckfastbiene geführt. Wer junge
Buckfastlinien stabilisieren möchte, ist mit einer Anpaarung mit der
B17(DSU)19mdi gut beraten.
Das Bienenvolk der B17(DSU)19mdi wurde 3 Jahre nicht mit Medikamenten
behandelt. Allerdings wurden verdeckelte Brutwaben zur Völkerbildung
entnommen. Im Jahr 2021 wurde diese Königin innerhalb des
SMR-Verbundprogramms des Bieneninstitutes Kirchhain in der Gruppe
Sachsen ausgezählt.
Erläuterung zu den Bewertungen
Vitalität der Bienen und der Brut:
2021 überzeugte diese Königin, trotz ungünstiger Witterung und Trachtverhältnisse,
durch eine kontinuierliche Volksentwicklung und so wurde sie
mit 5 beurteilt. Wogegen ich sie 2019 und 2020 „nur“ mit 4 in dieser Kategorie
beurteilt hatte.
Sanftmut:
Im Gegensatz zu den der SMR / VSH-Zucht nachgesagten „Wilden
stechlustigen“ Völkern, gliedert sich die B17(DSU)19mdi bei den sanftmütigen
Linien ein. Die ganze Linie und die Geschwistergruppe können
das ganze Jahr über gut und zügig bearbeitet werden, wobei die meisten
Eingriffe sich eigentlich auf das Aufsetzen der Honigräume und die
Entnahme dieser beschränkten. Bei leichtem Rauch verschwinden die
Bienen sofort in den Wabengassen. Die Sanftmut ist gegenüber anderen
Linien überdurchschnittlich.
Schwarm-Tendenz:
Die Schwarmneigung wurde mit der Note sechs und fünf beurteilt - keine
der Geschwistergruppen hat 2020 oder 2021 eine Schwarmzelle angezogen.
Diese Bienen kommen nicht auf den Gedanken zu schwärmen, solange
genügend Raum vorhanden ist. Das hat sich auch bei den Königinnen
/ Völkern bestätigt, die als Drohnenvölker der Schwesterngruppe zur
/ VSH Programm Sachsen benutzt wurden. Bei diesen Völkern wurde
von Mai bis Ende Juli ein Drohnenabsperrgitter unter dem Brutraum
angebracht. Aufgrund der Anordnung der Drohnenabsperrgitter war kein
Eingriff in den Brutraum möglich, da sonst ein Großteil der Drohnen abgeflogen
wäre, die aber zur instrumentellen Begattung benötigt wurden.
Ertrag:
Der Honigertrag wurde von mir durchweg mit 5 beurteilt. 2019 konnte
diese Königin in der Spättracht (Heide) noch mit 115 % des Standdurchschnittes
überzeugen. Im Jahr 2020 lag sie, alle Ernten zusammengerechnet,
bei 118 % des Standdurchschnittes. Im Jahr 2021 wurde die
Königin nach der Frühtracht, Ende Mai, vom Dadant-Volk auf Mini-Plus
umgesetzt, in welchem sie auch bis 2022 überwintert hatte.
Überwinterung:
Mit der Note 5 wurde die Überwinterung beurteilt. Die Königin hat starke
Wintervölker aufgebaut und im Frühjahr war die Bienenmasse fast gleich
groß wie im Herbst. Diese Königin hat nun bereits den 3. Winter als Volk
überlebt. Am 15.02.22 war sie noch mit einem starken Mini-Plus Volk am
Leben.
Wabenbau und Propolis:
Noten mit 5 in dieser Leistungsbeurteilung konnten vergeben werden,
da hier keinerlei Brücken oder Überbau angelegt wurden. Mittelwände
mit Zellenmaß 5,1 mm wurden zügig und ohne Fehlbau ausgebaut. Bei
der Beurteilung der Verwendung von Propolis konnte nur eine 4 vergeben
werden. Vom Volk wurde Propolis vor allem benutzt, um das Flugloch
zu verkleinern. Im Jahr 2020 war die „Räuberei“ durch Wespen ausgeprägt.
Das Volk schützte sich durch verkitten des Flugloches. Im Inneren wurde
dagegen nur wenig Propolis benutzt.
Hygiene:
Der von mir mehrmals durchgeführte Nadeltest im Blümchenmuster zeigte
gute Werte. Da nach 24 Stunden alle abgetötete Bienenbrut ausgeräumt
war, wurde das Prüfintervall verkürzt. Bei der Nachschau nach 12 Stunden
wurden ebenfalls 100 % der toten Puppen entfernt, bei 6 Stunden waren
es noch 85 %. Die Tests wurden alle bei gutem Wetter und starkem
Trachtflug durchgeführt.
VSH:
Das Volk wurde durch Auszählen der verdeckelten Brutzellen unter dem
Mikroskop nach dem Protokoll vom Bieneninstitut Kirchhain getestet. Der
Test erfolgte 12 Tage nach Infizierung mit 150 Milben, die mit der Puderzucker-
Methode geerntet wurden. Hierbei zeigte sich, laut Auswertung
und Rechenmodell des Bieneninstitutes, ein hohes SMR/VSH Verhalten.
Der rechnerische Wert lag bei 80 %. Es ist dabei zu beachten, dass dies
immer nur eine Momentaufnahme ist. Es zeigt jedoch eindeutige
Tendenzen, dass diese Bienen mit der Varroamilbe gut zurechtkommen
und durch das Wiederverdeckeln und Ausräumen befallener Brut die
Vermehrung der Varroamilbe auf einem Niveau halten, welches unter
der Schadschwelle liegt. Aber der Weg zu behandlungsfreien Völkern
ist noch weit. Zuerst müssen die SMR / VSH-Eigenschaften flächendeckend
verbreitet werden, um den nächsten Schritt, die Reduzierung der Behandlung
nach Schadschwellen, durchführen zu können.
Die Anpaarung mit den Drohnen auf VSH-Belegstellen ist ein Schritt in diese
Richtung. Die eigenen Zuchtlinien auf VSH-Belegstellen anzupaaren
ermöglicht zugleich die Selektion der Nachzuchten in Richtung varroaresistente
Bienenvölker.
Dietmar Uhlemann
Februar 2022
Profile
B17(DSU)19mdi
Origin: B (Buckfast)
Hive: 17
Breeder:
DSU
Birthday: 2019-01-01
Visibility:
OSBL:
Rating
| Vitality | Vitality | Behaviour | Behaviour | Behaviour | Behaviour | Honey yield | Honey yield | Honey yield | Vitality | Honeycomb | Honeycomb | Varroa | Hygiene | |
---|
| Bees | Brood | Gentleness | Calmness | Resistance to swarming | Fertility | Early season | Summer season | Late season | Hibernation | Burr comb | Propolis | Varroa damages | Hygienic behaviour | |
---|
2019 | 4 | 4 | 5 | 5 | | 4 | 5 | 5 | 5 | | 5 | 4 | 5 | 6 | DSU |
2020 | 4 | 4 | 5 | 5 | 5 | 4 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 4 | 5 | 5 | |
2021 | 5 | 5 | 5 | 5 | 6 | 5 | | | | 5 | 5 | 4 | 5 | 5 | |
|
Ø | 4.33 | 4.33 | 5 | 5 | 5.5 | 4.33 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 4 | 5 | 5.33 | |